Psyche

Gestörte Vater-Tochter Beziehung

Als ursächlich bedeutend für die periorale Dermatitis wird in der Tiefenpsychologie eine gestörte Vater-Tochter Beziehung angesehen. Die Patientin kann in ihrer Kindheit entweder zu viel Zuwendung vom Vater (z.B. durch Überbehüten) oder aber auch zu wenig Beachtung (der Vater verweigert sich, er kann keine Liebe und Zuwendung zeigen) erhalten haben. Im späteren Leben soll dann durch beruflichen Erfolg oder hohes soziales Engagement die fehlende Zuneigung kompensiert werden. Immer wieder wird durch noch mehr Anstrengung von Seiten der Tochter aus versucht, die Liebe des Vaters im Erwachsenenalter doch noch zu erlangen. Dies wird jedoch nie geschehen, da der Vater hierzu überhaupt nicht in der Lage ist. Die Tochter sieht die Unfähigkeit des Vaters jedoch als ihr Versagen an („Wäre ich nur schöner, klüger, interessanter…., würde mein Vater mich lieben.“). So kann sich die Psyche der Tochter von der frühkindlichen Verletzung nie erholen. In der Folge wird diese zwischenmenschliche Störung über das Krankheitsbild der perioralen Dermatitis als Spiegelbild nach außen sichtbar gemacht.

Es ist auch möglich, dass die „überbehütende“ problematische Vaterfigur, die der Tochter die Möglichkeit nimmt, sich selber zu entfalten, von der Patientin im Erwachsenenalter idealisiert wird. Die Betroffene vergleicht einen eventuellen Partner stets mit diesem „Übervater“, so dass eine Beziehung ausschließlich in einer Enttäuschung enden kann. Das ohnehin labile psychische Gleichgewicht wird gestört, die seelische Irritation drückt sich über die Haut aus.

Da die periorale Zone bei frühkindlichen psychischen Verletzungen, wie sie in diesen Fällen durch den Vater erfolgt sind, eine tragende Rolle spielt (in diesem Bereich sind Berührungen für den Säugling besonders wichtig und auch ihr Fehlen ist mit stark negativen Emotionen behaftet), ist die periorale Dermatitis bei derartigen psychischen Störungen ein oft auftretendes Krankheitsbild.

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