Ursachen

Eine genaue Ursache der perioralen Dermatitis konnte bislang nicht ermittelt werden. Es gibt jedoch einige mögliche Antworten auf die von den geplagten Patienten immer wieder gestellte Frage nach dem Warum.

Auffällig ist, dass die „Stewardessen-Erkrankung“ gehäuft bei sehr gepflegt wirkenden jungen Frauen oder aber bei Patienten mit sehr trockener Haut und einer atopischen Veranlagung (z.B. bei Nerodermitikern) auftritt.

Schon seit Jahrzehnten sind Hautpflegeprodukte (hier insbesondere Feuchtigkeitscremes) und Kosmetika als mögliche ursächliche Mundrose Auslöser bekannt. Durch eine Überpflegung der Haut kommt es zu einer chronischen Quellung und Überfeuchtung der Hornhaut (des stratum corneum).

Die Wissenschaft liefert unterschiedliche Erklärungsmöglichkeiten des weiteren Krankheitsverlaufes.

Eine besagt, dass der permanente Quellungszustand der Hornhaut als Ursache deren natürliche Barrierefunktion beeinträchtigt. In der Folge kommt es zu einer Proliferation der Keimflora der Haut, was bedeutet, dass sich die normale Besiedelung der Haut mit Keimen vermehrt und dass sich ebenfalls Keime, die nicht zur normalen Keimflora gehören, auf der Haut ansiedeln können. Dadurch entsteht eine Irritationsdermatitis, die an den Haarbälgen, den Follikeln, lokalisiert ist. Die Haut erkrankt an einer chemischen Follikulitis, die bei einer bestehenden Mundrose auch histologisch nachgewiesen werden kann. Welche Inhaltsstoffe der Kosmetika als Ursache für diese bei der rosaceaartigen Dermatitis ablaufende Entzündungsreaktion verantwortlich sind, ist bis heute ungeklärt.

Ursächlich scheint außerdem zu sein, dass durch die zu starke Pflege der Haut, diese nicht mehr in der Lage ist, selbst ihre benötigten Fette herzustellen und außerdem viel Wasser verliert, so dass sie extrem austrocknet und sich dadurch in der Folge das klinische Bild der Mundrose zeigt. Eine Besiedlung mit Keimen kann zu einem späteren Zeitpunkt auf der erkrankten Haut erfolgen, ist jedoch nicht als Ursache der Erkrankung zu sehen sondern als Sekundärinfektion. Tatsächlich lassen sich bei vielen Patienten Hefepilze (candida albicans), Milben sowie faden- oder stäbchenartige Bakterien nachweisen.

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