Periorale Dermatitis

leichte Periorale Dermatitis bei einer älteren Frau

leichte periorale Dermatitis ©

Die periorale Dermatitis (kurz: POD) oder periorale Dermatose erklärt sich schon aus ihrem Namen heraus. Als Dermatitis bezeichnet man eine entzündliche Reaktion der Haut auf einen meist äußerlichen Faktor, eine Dermatose ist allgemein eine Hauterkrankung, perioral bedeutet „um den Mund herum“.

Die periorale Dermatitis ist eine seit ca. 40 Jahren bekannte, meist chronisch oder chronisch-rezidivierende (immer wiederkehrende) Erkrankung. Der Verlauf kann von Wochen bis hin zu mehreren Monaten dauern. Unter dieser Erkrankung leiden ca. 6% der weiblichen und 0,3% der männlichen Patienten dermatologischer Praxen, sie ist also ein relativ häufiges Krankheitsbild der Haut. Erstmals wurde die periorale Dermatitis in Amerika beschrieben, erst später wurde sie auch in Europa bekannt.

Charakteristisch für die periorale Dermatitis, auch rosaceaartige Dermatitis genannt, ist ein papulöser oder papulopustulöser Ausschlag (Knoten oder Bläschen) auf geröteter Haut. Oftmals leiden die Betroffenen zusätzlich unter einem starken Spannungsgefühl an den entzündeten Hautstellen, Juckreiz dagegen findet sich seltener. Da diese Symptome der Gürtelrose (einer durch das Windpockenvirus hervorgerufenen Hauterkrankung) ähneln, nennt man die rosaceaartige Dermatitis häufig auch Mundrose.

Die Mundrose tritt vor allem in der hellhäutigen Bevölkerung auf. Betroffen sind hauptsächlich Frauen im Alter zwischen 25 und 40 Jahren, die Wert auf ein gepflegtes Äußeres legen. Deshalb wird die periorale Dermatitis auch als Stewardessen- oder Mannequin–Erkrankung bezeichnet. Es sind auch Fälle der Stewardessen-Erkrankung bei jüngeren oder älteren Frauen, Männern oder Kindern (hier jedoch sind Jungen bevorzugt) bekannt.

Die periorale Dermatitis ist harmlos und ungefährlich, da sie die Hautschichten nicht zerstört und – wenn sie denn abheilt – keine Narben hinterlässt, wie es z.B. bei der schweren Form der Akne vulgaris der Fall ist. Lediglich erweiterte Äderchen oder ein leicht unreines Hautbild können als Restsymptome der Stewardessenerkrankung persistieren.

Außer perioral findet man die charakteristischen Hauterscheinungen der rosaceaartigen Dermatitis auch – stets symmetrisch – um die Augen herum (periokulär) oder zu beiden Seiten der Nase (perinasal).

Das äußere Erscheinungsbild während der Akutphase der Mundrose/Stewardessenerkrankung ist oftmals als entstellend zu bezeichnen, und daher ist die Erkrankung für den Patienten meist sehr belastend. Oft besteht zusätzlich in der Umgebung die – unbegründete – Furcht vor Ansteckung.